Tricky Women/Tricky Realities (Eigenschreibweise TRICKY WOMEN/TRICKY REALITIES) ist ein Filmfestival, das sich dem internationalen Animationsfilmschaffen von Frauen widmet und seit 2001 in Wien stattfindet.
Überblick
Das Festival wurde von Antonia Cicero, Waltraud Grausgruber und Birgitt Wagner gegründet. Es ging aus der FrauenFilmInitiative hervor und wird vom Verein culture2culture getragen, der – ursprünglich unter dem Namen XX-films – 1994 lanciert wurde. Von 2001 bis 2018 lief das Festival unter dem Namen Tricky Women, seit 2019 firmiert es unter dem Namen Tricky Women/Tricky Realities. Seit der Ausgabe 2003 leiten Grausgruber und Wagner das Festival zu zweit. Bis 2007 wurde Tricky Women im Zweijahresabstand ausgetragen, seit 2008 wird es jährlich veranstaltet. Der Festivalzeitraum zu Märzbeginn wurde wegen der terminlichen Nähe zum Internationalen Frauentag gewählt.
Sektionen
In der inhaltlichen Ausrichtung fokussiert Tricky Women/Tricky Realities den Animationsfilm und dabei das Filmschaffen österreichischer und internationaler Filmemacherinnen. Dabei gliedert sich das Festival in unterschiedliche Sektionen: internationaler Wettbewerb, Retrospektive, Programme zu diversen Themen wie “Fair Play & Equity”, Animated Documentaries, Feature Filme, das Österreich-Panorama sowie jährlich neu ausgerichtete Länderschwerpunkte und Specials.
Ergänzend finden Ausstellungen, Workshops und Lectures statt. Jedes Jahr werden zahlreiche Filmkünstlerinnen und Kuratorinnen zum Festival eingeladen, darunter Signe Baumane, Caroline Leaf, Jayne Pilling, Maureen Furniss, Julie Roy, Vera Neubauer, Mara Mattuschka, Marjut Rimminen, Judith Gruber-Stitzer, Janet Perlman, Marguerite Abouet und Nina Paley.
Eine etablierte Programmschiene des Festivals ist der Best Practice-Nachmittag, an dem Filmemacherinnen, Theoretikerinnen, Kuratorinnen und Branchenvertreterinnen mittels Vorträgen und Workshops miteinander in Austausch treten, aus ihrer Arbeitspraxis berichten und unterschiedliche Aspekte sowohl des Animationsfilmschaffens als auch der Positionen von Frauen im Filmbusiness analysieren.
Kooperationen
Filminstitutionen und Filmschulen, mit denen Tricky Women in regelmäßigem Austausch steht, sind das National Film Board of Canada, das Bonobo Studio Zagreb, das Royal College of Art, die National Film and Television School, die Hochschule Luzern, die School of Visual Arts, die Universität für Angewandte Kunst, die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, die Tomáš-Baťa-Universität in Zlín und die Bezalel Academy of Arts and Design. Weiters besteht eine Kooperation mit der „kinovi[sie]on“ im Innsbrucker Leokino Cinematograph. 2013 war Tricky Women mit einem Filmprogramm am Tehran International Animation Festival vertreten.
Seit 2014 tourt ein von Tricky Women kuratiertes Programm mit Animationsfilmen von österreichischen Filmemacherinnen in Kooperation mit dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres um die Welt. „Von der Liebe bis zur Transformation – Aktuelle Animationen österreichischer Künstlerinnen“ wurde bisher in Manila, Helsinki, Valencia, Istanbul, Madrid, Nicosia, Rom, Kairo, Ankara und in der Mongolei gezeigt. 2016 wurde der zweite Teil der Reihe initiiert. Unter dem Titel „Turbulente Zeiten & vertraute Orte“ versammelt dieses Programm Animationsfilme von Maria Weber, Anna Vasof, Gudrun Krebitz, Amelie Loy, Xenia Ostrovskaya, Nikki Schuster, Verena Hochleitner & Ulrike Swoboda-Ostermann, Anne Zwiener, Susi Jirkuff, LIA, Ingrid Gaier und Katharina Petsche.
Festivalkinos
- 2001–2003 Votivkino
- 2005–2012 Topkino
- 2013–2014 English Cinema Haydn
- 2015–2019 Metro Kinokulturhaus
Preise
Siehe auch
- Filmfestivals in Österreich
Literatur
- Birgitt Wagner, Waltraud Grausgruber (Hrsg.): Tricky Women. AnimationsfilmKunst von Frauen / Women in Animation. Schüren, Marburg 2011.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt von Tricky Women/Tricky Realities
Einzelnachweise




